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Arabische Küche
Die meisten Hammams in Damaskus sind prächtige Bauten und übertreffen oft in ihrer Schönheit Kirchen und Moscheen. In Damaskus geht man nicht ins Hammam um schnell fertig zu werden, sondern um sich zu entspannen, Gerüchte, Tratsch und Geschichten zu hören und zu verbreiten, sich massieren zu lassen und dann, erschöpft und eingehüllt in Tücher, am plätschernden Brunnen einen heißen Tee zu schlürfen. Dies ist für einen Damaszener wie der Vorhof des Paradieses.

In der Regel gibt es in den Hammams Frauen- und Männertage. An den Männertagen trinkt man Tee und die Atmosphäre ist bei aller Entspannung ernst und still. Bei den Frauen ist dies anders. Als könnten sie es kaum erwarten, beim Überschreiten der Türschwelle den Ernst des Lebens abzuwerfen, sind sie bereits bei der Begrüßung heiter und fangen mit Späßen an. Sie bringen Melonen, Knabberzeug, Gekochtes mit und es sieht auf einmal im Bad wie bei einem Ausflug aus. Auch ihr Lachen kann man manchmal bis auf die Straße hören. Viele Mütter haben hier schon ihre zukünftigen Schwiegertöchter kennengelernt. Junge Frauen werden in die Geheimnisse des Lebens eingeführt. Söhne dürfen am Frauentag mit ihren Müttern in den Hamman, jedenfalls solange sie arglos sind. Die Altergrenze liegt zwischen sieben und neun Jahren und die Meisterin wacht mit Adleraugen, dass sich kein großer Junge hineinmogelt.

In der Kultur der öffentlichen Badehäuser hat Damaskus eine uralte Tradition. Diese Kultur wurde sehr gepflegt. Im 12. Jahrhundert zählte man über 112 Bäder. Aber die  Hektik der neuen Zeit –von der auch Damaskus nicht verschont blieb- hielt auch hier Einzug und die  modernen Architekten planten in jedem Haus eine Duscheke oder ein Bad. 1940 gab es nur noch 62 und 1950, 29 Bäder und 75 waren es nur noch 10....

Auf dem Gewürzmarkt Al Busurije befindet sich eines der schönsten öffentlichen Bäder Damaskus, das Hammam Nur Addin. 1171 erbaut, verfiel es bis 1500, wurde um das Jahr 1600 renoviert, verfiel dann wieder und wurde zeitweise als Warenlager zweckentfremdet bis die Stadtverwaltung dieses Schmuckstück der orientalischen Baukunst neu entdeckte, kaufte und nach alten Unterlagen liebevoll restaurierte und es wieder seiner alten Bestimmung zuführte. Heute ist er das berühmteste Hammam von Damaskus. Oft ist die Fassade eines Hammams nichtssagend und sieht wie ein gewöhnliches Wohnhaus aus, nur das Dach mit seinen Kuppeln wirkt fast wie eine Moschee. Die vielen Kuppeln haben schöne Muster aus rund geblasenen Gläsern.

„Amar“, nennt man diese kleine Fenster, was Mond heißt und diese bringen zartes Licht wie der Mond.

Ein Hammam wird in drei Bereiche aufgeteilt, die durch Nähe oder Ferne zur Außenwelt bestimmt sind.

Der äußere Bereich (barrani) – dieser ähnelt dem Innenhof eines vornehmen alten Stadthauses in  Damaskus oder Aleppo, mit Sitzbänken, Springbrunnen und bunten Fenstern. Hier kommt der Badende an und auch wieder hin, um seine letzte Ruhe zu genießen bevor er sich wieder anzieht und verabschiedet.

Der mittlere Bereich (wastani) - hier gibt es keine Fenster und somit wird auch keine Wärme vergeudet. Licht am Tag kommt durch die Fensterchen in den Kuppeln der Decke und nachts gibt es künstliche Beleuchtung. Hier wird gebadet. Kaltes und heißes Wasser fließt in Becken aus Marmor oder Stein. In der Regel ist der Boden aus Marmor und bunt geschliffenen Steinen. Ein klug ausgedachtes Heizsystem läßt kaum Hitze entweichen. Unter dem Hamman und nahe am inneren Bereich liegt der Heizraum bis zu vier Metern unter der Erde. Um jeden Schmutz zu vermeiden, hat er einen eigenen Eingang. Über der Feuerungsstelle gibt es zwei gewaltig kupferne Kessel. Der Heizer läßt kaltes Wasser in den ersten laufen und bringt es fast zum Kochen. Dann wird das heiße Wasser durch ein großes Rohr in den zweiten Kessel, der stets warm gehalten wird, geleitet. Immer wieder füllt er im ersten Kessel kaltes Wasser nach. Vom zweiten Kessel laufen Leitungen unter dem Boden zu den Becken. Der heiße Rauch des Feuers wird nicht in den Kamin geschickt, ehe er, durch Spezialrohre geleitet, unter dem Fußboden des Hammams seine Hitze abgegeben hat. Deshalb bleibt der Boden im inneren und mittleren Bereich immer warm oder sogar heiß. Ein Wasserreservoir für den Fall, dass es in der Wasserleitung Störungen geben sollte, ist auch vorhanden.

Der innere Bereich (juani)  -  je weiter man ins Innere kommt, umso wärmer wird es. Und auch hier wird gebadet und „sauniert“.

Viele kleine Details unterscheiden sich von Bad zu Bad, aber diese Dreiteilung ist unumstößlich.  

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